“Ich fürchte mich nicht” von Tahereh Mafi
Die junge Juliette wurde ihr Leben lang verachtet. Von ihren Eltern verstoßen, von ihren Freunden gefürchtet und von der Regierung eingesperrt. Fast ein Jahr lebte sie in Isolationshaft. Fast ein Jahr lang, hat sie mit niemandem mehr gesprochen. Juliette dient nur einem Zweck. Sie soll Töten. Sie ist die ultimative Waffe, denn nur eine Berührung von Juliette, führt zum Tod. Juliette kämpft um ihre Freiheit, aber nicht nur das. Sie kämpft gegen ihr Gabe an, denn wer könnte so ein Monster lieben? Gut und Böse vereinen sich in ihr, denn ihre aufkeimende Liebe zu Adam und ihre eigenartige Faszination für Werner, bringen sie in einen Zwiespalt zwischen Licht und Dunkelheit. Juliette kämpft erbittert bis zum Ende: Um ihr Leben, um ihre Liebe und um die Zukunft ihrer Welt.
Taherah Mafi hat einen außergewöhnlichen Schreibstil. Der Leser erhält einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle von Juliette, auch wenn diese häufig im Zwiespalt sind. Einzelne Wörter werden mehrfach wiederholt, ganze Sätze sind durchgestrichen, so wird dargestellt, was Juliette denkt, was sie fühlt und wogegen sie sich zu wehren versucht. Sie zieht den Leser in ihren Bann. Zu Anfang des Buches denkt man, man wüsste ganz genau wer Juliette ist, wer Adam und Warner sind, aber dies ändert sich im Laufe der Geschichte völlig. Die Gewissheit, wer Gut oder Böse ist, gerät aus den Fugen, denn letzten Endes hat jeder sowohl etwas Gutes als auch etwas Böses in Sich.
„Animant Crumbs Staubchronik“ von Lin Rina
Die temperamentvolle Animant, lebt im viktorianischen England 1890. Wie die Zeit es vorschreibt sind Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann die Devise. Doch nicht für Animant. Immer wieder lehnt sie sich gegen ihre Mutter auf, die versucht, die geeignete Partie für ihre Tochter zu finden. Doch Animant lebt in ihrer eigenen Welt, voll von Büchern. Mit ihrem Scharfsinn und einer großen Portion Sarkasmus, versucht sie sich in der männerdominierten Welt durchzusetzen und dem nachzugehen, was sie liebt. Büchern. Eine neue Stadt, eine neuartige Suchmaschine in einer Bibliothek und ein faszinierender Mann, der Gefühle in ihr weckt, von denen sie bisher nur gelesen hat.
Animant Crumbs Staubchronik hat mich absolut begeistert. Ich habe mich sofort in „Ani“ verliebt, sie hat einen grandiosen Sinn für Humor und ihr Sarkasmus bringt viel frischen Wind in eine Zeit, in der für Frauen eigentlich nur eines vorgesehen war – den perfekten Mann zu finden. So auch der männliche Protagonist, der einen beeindruckenden Wandel durchlebt. Am Anfang wirkt er sehr prüde und angepasst, aber einem größeren Sympathieträger bin ich in Büchern kaum begegnet. Die Liebe, die sich zwischen den beiden entwickelt ist märchenhaft.
„Escape“ von Jennifer Rush
Anna lebt gemeinsam mit ihrem liebevollen Vater auf einem wunderschönen, großen Anwesen. Außerdem ist sie unsterblich verliebt – und zwar in einen der jungen Männer, die sie und ihr Vater im Keller gefangen halten! Tag für Tag führen die beiden, im Auftrag der „Sektion“ medizinische Tests an den vier durch. Und Nacht für Nacht schleicht sich Anna runter, um sie besser kennenzulernen, wobei sie sich bereits in Sam, den Anführer der Gruppe, verliebt hat. Sie fragt sich ständig wer sie sind, woher sie kommen und warum ausgerechnet sie, denn – ihre Erinnerung reicht nur 5 Jahre zurück. Anna verhilft den jungen Männern zur Flucht und schließt sich ihnen an. Es beginnt eine atemlose Jagd quer durch die Vereinigten Staaten mit einem Ziel – Herauszufinden wer die vier jungen Männer sind und was sie mit dem Experiment zu tun haben.
Eine spannende und aufregende Jagd nach den Identitäten der vier Jungen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und war gefangen in ihrer Geschichte. Nichts ist vorhersehbar.
Königin der Meere von Katja Doubek
Die 16-jährige Anne führt ein scheinbar perfektes Leben. Sie lebt mit ihren Eltern auf einer großen Plantage in Charleston und jeder Wunsch wird ihr von den Lippen abgelesen. Als junges Mädchen müsste sie eigentlich glücklich sein, jedoch entspricht dieses Leben nicht Annes Vorstellungen. Sie würde lieber Abenteuer erleben und mit einem Schiff um die Welt reisen. Doch das würden ihre Eltern niemals zulassen. Stattdessen soll Anne in eine vorteilhafte Ehe einwilligen, die für sie jedoch nicht in Frage kommt. Daher heuert Sie, verkleidet als Junge, auf einem Schiff an. Dort begegnet sie dem vulgären aber verführerischen Jack Rackham und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Jack glaubt jedoch, dass Anne eine Junge ist, womit eine spannende und mitreißende Liebesgeschichte entsteht, die jeden in ihren Bann zieht.
Die lebendigen Charaktere wachsen einem schnell ans Herzen. Mit jeder Seite, mit jedem Raubzug und mit jedem Kuss schlägt einem das Herz schneller. Es war ein großes Lesevergnügen, das ich gerne noch einmal erleben würde.